Viele Menschen mit Fluchterfahrung sind traumatisiert und benötigen psychosoziale Beratung und Therapie. Nur die wenigsten von ihnen erhalten jedoch eine angemessene Behandlung. Wir ermöglichen ihnen psychische Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe.
München, Deutschland
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Seit 1994 helfen wir Menschen, die vor Krieg, Verfolgung und Folter geflohen sind und auf der Flucht Schreckliches erleben mussten, mit vielseitigen psychosozialen, therapeutischen und pädagogischen Angeboten. Wir unterstützen pro Jahr ungefähr 3.000 geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene, traumatische Erlebnisse und die Herausforderungen einer neuen Lebenssituation in Deutschland zu bewältigen. Bei Bedarf arbeiten wir mit Dolmetscher*innen.
Bei der Ankunft sind viele der Geflüchteten psychisch und physisch extrem belastet, da sie unter den Folter- und Verfolgungsfolgen und posttraumatischen Belastungen leiden. Die erlittene Folter wird häufig nicht als Asylgrund anerkannt, so dass viele unter großer Angst leben, in das Land zurückzumüssen, in dem sie in der Vergangenheit Schreckliches erlebt haben. Die Beratung und Therapie sollen ihnen ermöglichen, die Fluchterfahrungen in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren, wieder Sinn im Leben zu finden, die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken, eine Zukunft zu sehen und ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
Ein Beispiel: Die jetzt 18jährige Khalida aus Afghanistan kam mit ihrer Familie im Dezember 2019 nach München. Von den furchtbaren Erlebnissen in Afghanistan, aber auch auf der Flucht und dem Aufenthalt in Griechenland traumatisiert, hat sie sich Anfang 2020 bei Refugio München angemeldet. Wir haben sie sofort in Therapie aufgenommen und die Familie mit Beratung unterstützt. Bei Kindern und Jugendlichen ist die schnelle Hilfe besonders wichtig. Khalida hatte dann ca. 6 Monate Therapie, die ihr so entscheidend geholfen hat, dass sie jetzt als Schulbeste den Mittelschulabschluss gemacht hat und viel Hoffnung auf eine gute Zukunft hat. Hätte sie noch ein Jahr auf Hilfe warten müssen, sie hätte in dieser Zeit die Schule kaum besuchen können, sie hätte wohl nicht so schnell Deutsch gelernt, sie hätte keine Freundschaften geschlossen – ihre Zukunft wäre ungewiss.
Viele Menschen mit Fluchterfahrung sind traumatisiert und benötigen psychosoziale Beratung und Therapie. Nur die wenigsten von ihnen erhalten jedoch eine angemessene Behandlung. Wir ermöglichen ihnen psychische Gesundheit und gesellschaftliche Teilhabe.