Spende Artenschutz Brillenpinguin

Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. - 28 Projekte

Die Verschmutzung des Meeres stellt eine große Bedrohung für Brillenpinguine dar. Besonders ölverschmutztes Wasser macht den Afrikanischen Pinguinen zu schaffen.

Die Brillenpinguine (Spheniscus Demersus) sind eine von insgesamt 18 Pinguinarten, die in küstennahen Kolonien brüten. Da sie die einzige Pinguinart Afrikas sind, werden sie auch Afrikanischer Pinguin genannt. Ihren Namen verdanken die Brillenpinguine der rosa Färbung über ihren Augen. Über diesen Hautfleck wird die Körpertemperatur beim Landgang reguliert.

Das Brutgebiet der Brillenpinguine erstreckt sich über 25 Inseln und vier weiteren Standorten an der Küste von Südafrika und Namibia. Hier lebten vor 100 Jahren noch über 2 Millionen Brillenpinguine. Mittlerweile ist der Bestand um über 90 % auf ca. 20.000 Vögel zurückgegangen und es wird geschätzt, wenn nichts weiter unternommen wird, dass im Jahr 2030 die Brillenpinguine ausgestorben sind. Daher hat die Weltnaturschutzorganisation (IUCN) den Brillenpinguin als „stark gefährdet“ eingestuft.

Der Körper von Brillenpinguine wird durch eine bis zu zwei Zentimeter dicke Fettschicht vor Temperaturschwankungen geschützt. Diese ist namensgebend für die gesamte Vogelart, da das lateinische Wort „pinguis“, wovon sich „Pinguin“ ableitet, nichts anderes bedeutet als „fett“. Genau dieses Fett wurde den Brillenpinguinen jedoch, wie leider durchweg allen Pinguinarten, zum Verhängnis. Walfänger nutzten sie als „Brennmaterial“ zum Auskochen von Lebertran. Daher gingen die Bestände dramatisch zurück.

Für den gegenwärtigen Bestandsrückgang sind jedoch Überfischung und Ölverschmutzung ihrer Lebensräume verantwortlich. Der kommerzielle Fischfang von Sardinen und Sardellen führt dazu, dass Brillenpinguinen ihre Hauptnahrungsquelle entschwimmt. Hinzu kommt der Abbau von Guano, dem getrockneten Vogelkot, in dem die Brillenpinguine bevorzugt nisten. Guano wird als Düngemittel verwendet. Doch setzt die Vernichtung schon sehr viel früher ein: so wurden die Eier der Brillenpinguine, gerade in Namibia, als Delikatesse angesehen.

Um diese dramatische Entwicklung zu stoppen und sich für den Schutz der Brillenpinguine zu engagieren, unterstützt der Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V. die gemeinnützige Organisation Southern African Foundation for the Conservation of Coastal Birds (SANCCOB).

Die Organisation SANCCOB wurde 1969 gegründet und führt u.a. zwei international anerkannte Rehabilitationszentren für Brillenpinguine und andere Seevögel. Die Zentren liegen in Südafrika - Kapstadt (Westkap) und Port Elizabeth (Ostkap) - wo verletzte, ölverschmierte und verlassene Pinguine sowie Pinguineier behandelt bzw. aufgezogen werden. Für jeden Pinguinpatienten wird ein individueller Therapieplan erstellt. Die Pinguine erhalten einen Tracking-Transponder, der unter der Haut implantiert wird, um die Weiterverfolgung der Brillenpinguine nach der Auswilderung abzusichern. Die dadurch gewonnenen Daten werden für Forschungs- und Überwachungszwecke genutzt.

Bevor die Brillenpinguine ausgewildert werden, gestalten die Ranger von SANCCOB sichere Brutstätten für die Pinguine und schaffen geeignete Voraussetzungen, in dem sie die Brutplätze von Verunreinigungen befreien und die Vegetation wiederherstellen. Die betreuten Pinguine werden in bestehende Kolonien freigelassen. Einst genutzte Gebiete werden wiederbesiedelt und auch neue Areale für die Brillenpinguine erschlossen. Darüber hinaus sorgen die Fachleute für die Erhaltung der Besucherbarrieren und schützen dadurch die Pinguinpopulation und somit die natürliche Vegetation.

So konnten in den letzten 20 Jahren fast 9.000 Pinguinküken aufgezogen und ausgewildert werden; jährlich werden zeitgleich über 1.500 Pinguine in den Rehabilitationszentren behandelt.

Die Arbeit von SANCCOB hat vielfältige Auswirkungen. Durch eine umfangreiche Vernetzung mit anderen Organisationen und Institutionen konnten geeignete Seevogelnistplätze errichtet werden. Den Partnern von SANCCOB steht zudem ein Rund-um-die-Uhr-Rettungsteam zur Verfügung.

SANCCOB arbeitet außerdem mit verschiedenen südafrikanischen Naturschutzbehörden zusammen, darunter CapeNature, South African National Parks (SANParks), Robben Island Museum, Cape Town Environmental Education Trust (CTEET) und dem Environmental Management Department, das Teil der Direktion Raumplanung und Umwelt der Stadt Kapstadt ist. Dabei ist das Ziel, dass die Behörden geeignete Maßnahmen zur Eindämmung der Meeresverschmutzung und zur Rettung der Brillenpinguine und anderer Seevögel ergreifen.

Aber auch an der Erforschung von Krankheiten und im Bereich der Risikobewertungen sind die Biologen und Tierärzte von SANCCOB maßgeblich beteiligt. Wissenschaftliche Publikationen sind ein wesentlicher Bestandteil des ersten gemeinsam entwickelten Biodiversitätsmanagementplans (BMP) für den Afrikanischen Pinguin.

Die Arbeit von SANCCOB wird auch vom Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) sowie vom Europäischen Verband der Zoos und Aquarien (EAZA) unterstützt. Als Förderverein von Tierpark Berlin und Zoo Berlin wollen wir ebenso einen Beitrag zur Arterhaltung der Brillenpinguine leisten: Das Engagement von SANCCOB benötigt dringend Unterstützung. Mit Ihrer Hilfe wollen wir den Pinguin-Rangern von SANCCOB helfen und damit die Brillenpinguine mitschützen. Aus der Aufzuchtsstation von SANCCOB konnten viele gerettete Pinguine erfolgreich ausgewildert werden – so wird die Population der Afrikanischen Pinguine wieder gestärkt.

Gemeinschaft der Förderer von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e.V.

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