Bedarfsfestellung

Seit Ende 2016 wurde die Frauenberatungsstelle FrauenLeben e.V. um eine volle Präventionsstelle im Fachbereich „sexualisierte Gewalt“ erweitert. Seitdem kommen noch mehr (junge) Frauen mit den unterschiedlichsten sexualisierten Gewalterfahrungen zu uns. Über 200 Frauen waren es im Jahr 2018. 

Davon waren fast 100 Betroffene, die kurz nach einer Vergewaltigung oder schwerer sexuellen Nötigung/ Belästigung, zu uns  gefunden haben.  Mehrfach haben wir die Feststellung gemacht, dass Klientinnen in der Erstberatung noch nach der Gewalt noch nicht für sie wichtige Informationen aufnehmen und verarbeiten können. Das ist nach einem traumatischem Erlebnis auch ganz natürlich. Sie brauchen erst einmal das Gefühl von Sicherheit und Beziehung. Zu viel prasselt auf sie ein.  Im Erstgespräch können daher nur sehr wenige Informationen weitergegeben werden.

Wir sind immer bemüht schnell Folgetermine anzubieten. Dennoch bietet es sich sehr an, den Klientinnen in dieser Ausnahmesituation etwas mit an die Hand geben zu können. Den guten, ersten Schritt in die Beratung haben sie ja bereits geschafft.

Das soll erreicht werden:

Betroffenen sollen durch die „Erste-Hilfe-Tasche“ zuallererst die Möglichkeit bekommen, hilfreiche Informationen in Ruhe lesen zu können. Dann, wenn sie dazu bereit sind und in ihrem Tempo. Aber es soll vor allem erreicht werden, dass die Frauen Hoffnung haben und wissen, dass sie mit dem Erlebten und den Folgen nicht allein sein müssen. Hierzu haben wir eine kompakte und unkomplizierte Broschüre entwickelt, die Frauen vor allem nahe bringt, was auch während und nach einer Traumatisierung mit dem Körper und der Psyche passiert und, dass bestimmte Symptome "ganz natürlich" sind.  Natürlich erfahren sie auch mehr über unsere Beratungsarbeit darin. Wir wollen Mut machen, sich anzuvertrauen.

Weiterhin ist uns ein Anliegen, dass die Frauen etwas kompaktes, angenehmes zum „Festhalten“ haben. Die Tasche kann mitgenommen werden und so in Akutsituationen eine Stütze sein. Der Inhalt soll mit, erfahrungsgemäß hilfreichen, Utensilien gefüllt werden, mit denen die Klientin sich im „Hier & Jetzt“ verankern kann, wie einem Igelball, Rescue Bonbons, einem kleinen Booklet mit hilfreichen Übungen beim traumatischem Stress, die die Klientinnen auch ohne Probleme allein durchführen können u.ä.

Ein Prototyp der Taschen wurde bereits genäht und ausgestattet. Ein Foto dazu ist auf unserer Facebookseite und Homepage zu finden.

Entstehende Kosten:

• Material/ Stoff für die Erste-Hilfe-Taschen
• Auftrag an eine Schneiderin aus Köln  die Taschen zu nähen
• Druckkosten für das Booklet mit Übungen ( Druckkosten für die Broschüre sind bereits durch eine Spende finanziert)
• Matierialien für den Inhalt der Taschen wie : Igelball, Rescue Bonbons, IcePack usw. (Wir sind bemüht Kooperationspartnerinnen zu finden um vergünstigte Preise zu erhalten.)

Jeder Euro ist wertvoll. Ab einem Betrag von 300€ können wir die ersten 5-10 Taschen produzieren, je höher die Spenden, desto mehr Taschen werden wir produzieren können. Erfahrungsgemäß wären pro Jahr ca. 50 Taschen hilfreich.